Baby hat ständig Hunger – lasst euch nicht verunsichern
Liebe Mütter, Liebe Väter
Euer Baby hat ständig hunger, ihr seid total verunsichert und wisst nicht wie ihr darauf reagieren sollt? Macht euch nicht zu viele Sorgen deswegen. Wenn euer Baby gestillt wird, könnt ihr es ohnehin nicht "überfüttern". In meinem Artikel möchte ich euch einige Ratschläge rund um das Füttern und Babys Hunger mit auf den Weg geben.
Euer Baby ist gerade auf der Welt angekommen und scheint ständig Hunger zu haben. Viele Eltern haben hier noch die Worte von Mutter oder Oma im Kopf: „Alle vier Stunden das Baby füttern!“.
Alle vier Stunden?
Der Mythos über die Zeitabstände von allen vier Stunden basiert auf verschiedenen Punkten:
1. Alte und neue Milch reagieren
Wer nachfragt, der wird die Antwort erhalten, dass kürzere Abstände für Bauchschmerzen sorgen, weil im Magen alte auf die neue Milch trifft. Vor vielen Jahrzehnten war das tatsächlich noch so – in Bezug auf die Babynahrung. Heute aber ist diese stark an die Muttermilch angelehnt und es kommt zu keinen Reaktionen bei der Verdauung mehr.
2. Rhythmus
Ein weiteres Argument, das immer wieder gebracht wird, ist der Rhythmus, an den sich das Kind gewöhnen soll. Gerade ältere Generationen vertreten noch immer die Meinung, dass regelmäßige Abstände das Kind schnell an feste Zeiten heranführen.
Wichtig zu wissen: Wenn euer Baby Hunger hat, dann stillt diesen.
Hunger ist ein Grundbedürfnis, das auf jeden Fall direkt und ohne Wartezeiten befriedigt werden sollte. Im ersten Lebensjahr wird euer Baby sich nicht an feste Zeiten halten und auch später hat euer Kind nicht immer nur mittags Punkt 12 Uhr Hunger – ebenso wenig wie ihr selbst.
Stillkinder kurbeln die Produktion an
Stillt ihr euer Baby und findet, euer Baby hat ständig Hunger? Dann macht euer Kind gerade in der Anfangszeit alles richtig. Die Produktion der Muttermilch muss erst einmal an die Bedürfnisse des Kindes angepasst werden und das funktioniert nur über die Nachfrage. Diese wird durch euer Baby in Form von saugen durchgeführt.
Euer Baby hat ständig Hunger – vor allem in der Nacht? Wenn euer Stillkind in der Nacht häufig kommt, dann kann es sich hier um das sogenannte Clustern handeln. Euer Baby sammelt Nahrung für die Nacht. Generell nehmen Babys in den ersten Monaten die meiste Nahrung nachts zu sich.
Wichtig zu wissen: Muttermilch wird vom Körper eures Babys sehr gut und schnell verwertet. Sie sättigt in der Anfangszeit nur durchschnittlich eine Stunde lang. Kein Wunder, das euer Baby ständig Hunger hat, oder?
Zudem wird sich der Hunger bei eurem Stillbaby entspannen, wenn sich die Produktion der Milch eingependelt hat.
Schnelle Verwertbarkeit der Milch
Auch bei der Pre-Nahrung ist es nicht anders. Im Laufe der Jahre wurde sie immer mehr an die Muttermilch angeglichen und kann auch sehr gut vom Körper eures Babys aufgenommen werden. Der Vorteil dabei: Pre-Nahrung macht nicht dick und kann ganz nach den Bedürfnissen eures Kindes gereicht werden.
Anders ist es, wenn ihr eine Folgemilch reicht. Diese ist deutlich dicker als die Pre-Nahrung und sollte länger sättigen. Im Grunde ist Folgemilch für die Ernährung von eurem Kind jedoch nicht notwendig. Ihr können bis zum Ersetzen von allen Mahlzeiten zusätzlich Pre-Nahrung reichen.
Statt Hunger das Bedürfnis nach Nähe
Viele Eltern verwechseln das Bedürfnis nach Nähe auch mit Hunger. Euer Baby hat einen natürlichen Saugreflex und wird immer erst einmal Flasche oder Brust annehmen. Für euch als Eltern heißt dies, es hat Hunger.
Euer Baby assoziiert mit der Nahrungsaufnahme aber auch noch etwas anderes. Wenn es gestillt wird oder die Flasche bekommt, dann ist es in eurer Nähe – in Sicherheit. Für euer Baby bedeutet Sicherheit:
- Schutz
- Wärme
- Nähe
- Vertrauen
- Liebe
- Entspanntes Schlafen
Wenn ihr auf die Bedürfnisse eures Babys eingeht, dann werdet ihr schnell merken, dass sich der scheinbare Hunger auch entspannen kann.
Weiß euer Baby, dass es theoretisch immer sofort eure Nähe haben kann, wird es ruhiger und kann sich besser fallen lassen. In meinem Buch „Schreibaby-Gebrauchsanweisung“ könnt nachlesen, wie ihr am besten auf die Bedürfnisse eures Baby eingeht.