Baby – Kuhmilch ja oder nein?
Liebe Mütter, Liebe Väter
Wenn ihr euer Baby langsam abstillt, stellt ihr euch sicher die Frage, ob ihr noch mit einer Folgemilch anfangen müsst oder eurem Baby direkt Kuhmilch geben könnt. Das ist eine berechtigte Frage, die ich euch gerne in meinem Artikel beantworten möchte. Außerdem könnt ihr lesen, was es sonst noch im Bezug auf Kuhmilch zu beachten gilt.
Idealerweise ist die Hauptnahrung für euer Baby im ersten Jahr Muttermilch. Nicht immer ist es jedoch möglich, das Baby komplett mit Muttermilch zu ernähren. Für diesen Fall gibt es spezielle Säuglingsmilch. Gerade jedoch, wenn ihr mit der Beikost startet, stellt sich die Frage, ob Kuhmilch hier auch nicht verwendet werden darf.
Keine Kuhmilch im ersten Lebensjahr?
Nach wie vor hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Kuhmilch für das Baby im ersten Lebensjahr zu vermeiden ist. Grundsätzlich ist das durchaus korrekt. Ihr solltet nun nicht zu einem großen Glas Milch greifen und dies eurem Säugling anbieten. Wenn ihr mit der Beikost beginnt, könnt ihr dennoch nach und nach den Brei mit Kuhmilch anrühren. Allerdings ist die Empfehlung, Kuhmilch zum Trinken wirklich erst nach dem ersten Lebensjahr zu reichen.
Die berühmte B(r)eikost
Es ist die grundsätzliche Empfehlung, dass euer Baby in einem Alter von vier bis sechs Monaten Beikost erhalten soll. Nach und nach führt ihr neue Lebensmittel ein. Wenn ihr euch für Breikost entscheidet und nicht ausschließlich Baby Led Weaning (Fingerfood) reicht, dann werdet ihr früher oder später die Abendmilch durch einen Milchbrei ersetzen. Dieser Getreide-Milch-Brei enthält in der Regel Kuhmilch. Während man früher davon ausging, dass sich durch die späte Einführung von Kuhmilch Allergien vermeiden lassen, ist dies heute überholt.
Möchtet ihr eurem Baby einen Milch-Getreide-Brei geben, so könnt ihr diesen durchaus mit Kuhmilch anrühren. Verzichtet jedoch auf die zusätzliche Gabe weiterer Milchprodukte. Die Umstellung auf Kuhmilch statt Säuglingsmilch, beispielsweise zum Frühstück, wird idealerweise nach dem 12. Lebensmonat begonnen.
Kuhmilch als Lieferant für Kalzium
Zugegeben, Kuhmilch ist kein Muss für den Menschen. Wie von der Natur vorgesehen, handelt es sich hierbei vor allem um Nahrung für Kälber. Dennoch gilt Kuhmilch als einer der wertvollsten Lieferanten für Kalzium und dies muss dem menschlichen Körper zugeführt werden. Über die Kuhmilch funktioniert dies besonders gut.
Wichtig: Überschreitet bitte nicht die Gabe von Kuhmilch. Nach dem ersten Lebenshalbjahr sollte Ernährungsumstellung langsam beginnen. Probiert erst, wenig Kuhmilch in den Brei zu geben, und erhöht den Anteil nach und nach. Übersteigt den Wert von 200 ml pro Tag für ein Baby ab neun Monaten nicht.
Im Alter von einem bis drei Lebensjahren erhöht sich der empfohlene Bedarf auf 300 ml. Es wird empfohlen darauf zu verzichten, die Kuhmilch über eine Flasche zu geben. Besser ist es, das Baby an einen Becher zu gewöhnen.
Was passiert bei zu viel Kuhmilch
Die Empfehlung, auf Kuhmilch für das Baby zu verzichten, liegt in dem Einfluss auf die Nieren des Kindes begründet. Dies hängt vor allem mit dem hohen Proteingehalt in der Kuhmilch zusammen. Wer also zusätzlich zur Milch noch weitere Milchprodukte reicht, der sollte darauf lieber verzichten.
Vorsicht vor Rohmilch
Die hier genannten Angaben beziehen sich ausschließlich auf hoch erhitzte oder pasteurisierte Kuhmilch. Auf die Gabe von Rohmilch und Rohmilchprodukten solltet ihr im ersten Lebensjahr gänzlich verzichten. Die Gefahr gesundheitsschädlicher Keime ist zu groß. Gerade das Immunsystem von Säuglingen kann durch Keime, wie EHEC, sehr große Schäden tragen.
Ihr findet Hinweise zur Ernährung bei Bauchschmerzen beim Baby in meinem Buch „Warum schreit mein Baby und was kann ich dagegen tun?“.