Baby müde machen – den Schlaf unterstützen
Liebe Mütter, Liebe Väter
Wer kennt es nicht: Besuch hat sich angekündigt und man möchte mal wieder einen ungestörten Abend mit den Freunden verbringen. Viele Eltern lassen ihre Babys dann tagsüber extra weniger schlafen, damit sie abends richtig müde sind und gut einschlafen. Ob der Plan wirklich aufgeht, könnt ihr in meinem Artikel lesen.
Viele Eltern denken, wenn sie ihr Baby müde machen, dann kommt der Schlaf wie von selbst. Das ist nur bedingt richtig.
Vielleicht habt ihr schon einmal davon gehört: Wenn ein Baby oder Kind zu müde ist, dann findet es nicht mehr in den Schlaf.
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass Eltern versuchen, ihr Kind nie länger als nötig wach zu halten. Wenn euer Baby weint, weil es müde ist, dann wird es nicht besser, wenn ihr euer Baby noch müder macht.
Wie erkennt ihr, dass euer Baby müde ist?
- Euer Baby reibt sich die Augen
- Euer Baby fasst sich an die Ohren
- Euer Baby fasst sich an den Kopf
- Euer Baby dreht sich von euch weg
- Euer Baby weint
- Euer Baby ist unruhig
- Euer Baby hat rote Augen
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass euer Baby müde ist. Wichtig ist, dass ihr diese Anzeichen erkennt und darauf reagiert.
Aufregende Tage fördern die Müdigkeit
Gerade sehr junge Babys sind eigentlich so gut wie immer müde. Mit jedem neuen Lebensmonat wird euer Baby jedoch wacher und es stellt sich die Frage: Kann ich mein Baby müde machen?
Im Prinzip braucht ihr euch dafür nicht einmal groß anstrengen. Euer Baby wird allein vom Tag müde gemacht. Wenn ihr viel an der frischen Luft seid, viele Menschen trefft, vielleicht auch zu dem einen oder anderen Babykurs geht, dann wird euer Baby müde.
Einige Babys brauchen weniger Schlaf als andere. Richtet eure Aufmerksamkeit auf euer Baby, um es müde zu machen. Spielt mit ihm, zeigt neue Spielzeuge oder singt viel.
Auch eure Stimme kann euer Baby müde machen. Wenn euer Baby schreit, weil es müde ist, könnt ihr ihm eine Geschichte erzählen. Streichelt langsam über das Gesicht oder den Körper eures Babys. Denkt euch einfach irgendeine Geschichte aus.
Wichtig: Sprecht leise!
Ihr könnt euer Baby auch im Arm wiegen und dabei leicht summen oder die Geschichte vortragen. Durch das leichte Schaukeln wird euer Baby müde und die Augen gehen wie von selbst zu.
Das Baby nicht überfordern
Wichtig ist, dass ihr euer Baby nicht überfordert. Auch wenn ihr es gut meint – manche Babys brauchen ihre Ruhe.
Achtet auch hier auf die Zeichen. Wenn sich euer Baby von euch wegdreht, dann sorgt nicht dafür, dass es euch wieder sehen kann.
Lest in meinem Buch „Schreibaby-Gebrauchsanweisung“ mehr darüber, dass auch Babys schon ihre Ruhe brauchen. Es gibt einige Kinder, die mögen es gerne, einfach einmal entspannen zu können. Dafür brauchen sie nicht die Aufmerksamkeit der Eltern.
Fehlinterpretationen der Zeichen des Babys sind ein wichtiger Punkt bei der Interaktion. Viele Eltern gehen davon aus, dass ihre Babys sie am liebsten immer sehen und von ihnen unterhalten werden möchten. Oft haben Eltern auch ein schlechtes Gewissen, wenn das Baby auf der Decke liegt und spielt und darüber vielleicht sogar einschläft. Das ist unnötig.
Lasst eurem Baby Zeit für sich!
Genießt auch ruhig einfach einmal den Moment, in dem euer Baby vor Müdigkeit vielleicht auf der Decke eingeschlafen ist. Habt kein schlechtes Gewissen, wenn euer Baby wieder einmal vor Müdigkeit schreit, auch am Abend mit dem Kinderwagen eine Runde um den Block zu drehen, um es zum Schlafen zu bringen.
Achtet auch auf euer Gefühl!
Ihr kennt euer Baby am besten. Ihr wisst, ob es schreit, weil es müde ist, oder vielleicht einfach eure Nähe braucht. Oft ist es gar nicht notwendig, ein Baby müde zu machen. Der Tag ist meist schon anstrengend genug und die Müdigkeit kommt dann von ganz alleine bei eurem Nachwuchs – ebenso wie der Schlaf.