Frühstart und schöne Träume

Liebe Mütter, Liebe Väter

Wenn das eigene Baby Stunde um Stunde schreit, kommen schnell Selbstzweifel in einem hoch. Dieses Gefühl kenne ich ganz genau, denn bei mir war es nicht anders. Macht euch von dem Gedanken frei, dass es an euch liegt, wenn euer Baby schreit. In meinem Artikel möchte ich euch wertvolle Tipps im Umgang mit eurem kleinen Schreihals geben.

Meine Geschichte mit meinem Baby beginnt holprig. Ich wurde schon recht früh Mutter – mit 19. Das war nicht unbedingt geplant, aber auf jeden Fall gewollt, und meine kleine baby-19295_1280 by PublicDomainPictures - pixabay.comÜberraschung war sehr, sehr willkommen. Ich freute mich von Anfang an auf das kleine Wesen, das da in mir heranwuchs, und machte mir natürlich viele Gedanken über das Leben als kleine Familie.

Natürlich hoffte ich, dass alles bestens verlaufen würde, dass ich einen zufriedenen kleinen Menschen in meinem Nest begrüßen würde und dass wir alle sehr glücklich sein würden.

Warum auch nicht? Überall um mich herum schaukelten glückliche Mütter ihre selig schlummernden Babys im Kinderwagen durch den Park.

Warum sollte es bei mir anders laufen?

Eine Wolke am babyblauen Himmel

Dann tauchte aber ein Problem auf, mit dem ich in dieser Form nicht gerechnet hatte. Mein Baby fing an zu schreien und wollte schier überhaupt nicht mehr damit aufhören. Es schrie Tags, es schrie nachts. Es schrie beim Stillen, es schrie im Kinderwagen. Nur beim Schaukeln auf dem Pezziball oder im Tragetuch bekamen wir eine Verschnaufpause.

Es war eine wirklich harte Zeit, und zwar für uns beide.

Denn welches Baby schreit schon gern? Ich konnte meinem Kleinen ja direkt ansehen, wie anstrengend es sein musste und wie erschöpft es irgendwann einschlief. Dann war ich selbst auch so erschöpft, dass ich fast zu müde zum Schlafen war. Erholung? Fehlanzeige. Alltag? War rein durch das Schreien bestimmt.

Wo waren sie denn hin, meine Träume von der glücklichen kleinen Familie?

Eine neue Perspektive

Dann kam ein Moment, an dem sich unser Leben ändern sollte. Aber das lag nicht an meinem kleinen geliebten Schreihals, sondern an mir. Ich fing an, meine Einstellung zum Schreien zu ändern. Ich begriff, dass das Schreien nichts ist, was das Baby „hat“, was ich abzustellen habe. Sondern etwas, was das Baby „tut“, es ist seine Art der Kommunikation. Es wollte mir etwas sagen, und zwar ziemlich vehement.

Wie sollte es auch anders mit mir kommunizieren, wenn nicht durch sein Schreien?

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Neue Überlegungen mussten also her. Als Erstes verabschiedete ich mich von meinen Selbstzweifeln. Vorher war ich immer der Ansicht, ich müsste wohl eine schlechte Mutter sein, wenn ich es nicht einmal hinkriege, mein Kind zu beruhigen. Das musste doch an mir liegen, irgendwo musste ich doch ganz üble Fehler machen, dachte ich.

Die Entscheidung, diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, war der erste Schritt, das Schreien zu bewältigen und das Problem nicht zu beruhigen, sondern zu lösen. Denn nun war ich frei von meinen eigenen Ängsten und konnte die ganze Schreisache mit einem klaren Kopf angehen.

Nicht ein Problem, sondern Lösungen

Dann ging der Weg los in ein Leben mit einem Baby, das ich nicht mehr als Schreibaby empfand, sondern einfach nur als mein Baby. Ein kleines Menschlein, das viele Dinge tut, wozu eben leider auch Schreien gehört.

Langsam, aber sicher, gewann ich mehr Gelassenheit.

Ich las viel über die frühkindliche Entwicklung, ich probierte viele Ratschläge aus, und ich machte meine ganz eigenen Erfahrungen. Irgendwann kristallisierte sich etwas heraus, was gegen das Schreien half.

Ich kann nicht sagen, dass es nur das Pucken war oder ausschließlich das Tragen oder allein der ruhige Tagesablauf. Die ganz persönliche Mixtur aus verschiedenen Maßnahmen war es, die meinem Baby half, das Schreien zu überwinden.

Der Tag der Tage: Das schönste Erlebnis mit meinem Baby

Und dann war er da. Der bestimmte Tag. Der Tag, der der schönste im Leben mit meinem Baby sein sollte. Mein Baby sah mich an, gluckste, lachte und – es schrie nicht.

clouds-429228_1280 by Ana_J - pixabay.comEs war einfach nur ein zufriedenes Baby, fröhlich, neugierig, manchmal ein bisschen quengelig. Aber das Schreien, das so unberuhigbar war und sich manchmal über mehrere Stunden hingezogen hat, war weg. Einfach weg.

Nicht plötzlich, ich hatte schon in der Zeit zuvor gemerkt, dass das Schreien weniger wurde, aber an einem bestimmten Tag war es wirklich nicht mehr da.

Heute weiß ich aus meiner Erfahrung heraus, dass mein Kleines diese Zeit einfach noch brauchte, um wirklich auf der Welt anzukommen. Sein Schreien war der Hinweis darauf, dass es sich einfach noch nicht wohlfühlte. Es war sozusagen mit der Gesamtsituation unzufrieden und fand, dass es lieber noch in Mamas Bauch sein sollte.

Nun, am schönsten Tag des Lebens, war es aber wohl der Ansicht, dass es jetzt groß genug war, die Welt zu entdecken. Und ich war so glücklich, dass ich an der Seite dieses kleinen Wesens jetzt auch meine neue Welt entdecken konnte.

Dieser erste Nicht-Schrei-Tag war für uns wie ein zweiter Geburtstag.

Aber das Schreien hat etwas Konstruktives hervorgebracht: Ich mache es mir bis heute zur Aufgabe, anderen Eltern von Schreibabys zu helfen, damit auch sie die Gelassenheit entwickeln können, um das Problem mit dem Schreien zu lösen. Das macht mich sehr zufrieden.

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